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Weine aus dem Piemont

Nebbiolo – «eine echte Diva unter den Trauben»

Allein das Wort Piemont lässt das Herz jedes Weinfans augenblicklich höherschlagen. Dort – genauer gesagt in den Langhe, einer Reihe von Hügeln zwischen der Poebene und den Alpen – liegt die Heimat des Barolo und des Barbaresco, zwei der begehrtesten Gewächse der Welt. Beide basieren auf der empfindlichen Nebbiolo-Traube. Ihren Namen verdankt sie dem weisslichen Film, welcher sich auf den reifen roten Beeren bildet – «nebbia», auf Deutsch «Nebel». Barolo und Barbaresco sind keineswegs gefällige Weine. In ihrer Jugend strapazieren sie den Gaumen mit viel Säure und Tannin und geben sich kantig und verschlossen. Doch mit der Reife entwickeln sie betörende Düfte von Veilchen und Rosen, Teer und Trüffeln… Aber eben, es braucht Geduld.

Barbera – «die Anspruchslose»

Ist eine autochthone Rebsorte, die seit Jahrhunderten im Piemont kultiviert wird. Robust gegen Frühjahrsfrost und gegen heisse Sommertemperaturen, braucht diese unkomplizierte Rebsorte wenig Pflege zum Gedeihen. Durch ihre Starkwüchsigkeit sind konsequente Laubarbeit bzw. Ertragsreduzierung ein wichtiger Faktor für die Qualität des Traubenmaterials. Dafür erlauben die hervorragenden Eigenschaften der Rebsorte viele Spielarten – vom trinkfreudigen Alltagswein bis zum edlen Tropfen mit aussergewöhnlicher Lagerfähigkeit. Barbera ergibt vollmundige Weine von tiefroter Farbe, mit einem von Pflaumennoten und Wildkirschen geprägten Bukett, saftiger Säure und weichen, samtigen Tanninen. 

Dolcetto – eine autochthone Traubensorte mit viel Potenzial

Seit Jahrhunderten im Piemont kultiviert wird, wird dieser «Landwein» meist jung getrunken. Er zeichnet sich durch seine frischen und fruchtigen Aromen aus, ist relativ säurearm, tanninbetont und hat oft eine angenehme, leicht bittere Mandelnote im Nachgeschmack.

Seit Beginn des 21. Jahrhunderts und unter grossem Mitwirken von AnnaMaria Abbona (langjährige Präsidentin der Winzergenossenschaft in Dogliani), werden hochwertigere Dolcetto Weine hergestellt. Sie zeigen sehr oft komplexe Noten, gute Struktur und Vollmundigkeit mit feinem Tannin und besitzen zudem eine gute Lagerfähigkeit. Diese Weine stammen allesamt aus den Gemeinden Dogliani und Diano D’Alba. Dort ist die Bodenbeschaffenheit für die Rebsorte ideal, die Hügel sind sehr hoch und oft mit alten Rebstöcken bepflanzt. Unter diesen Bedingungen erreichen die Trauben einen optimalen Reifegrad und wenn im Holzfass ausgebaut, entsteht ein hochwertiger Dolcetto Wein.

Frische Weissweine

Unter den Weissweinen stechen der mineralische Cortese di Gavi und der zart fruchtige Roero Arneis hervor – Cortese und Arneis heissen die Rebsorten, Gavi und Roero die Stadt beziehungsweise das Anbaugebiet, aus dem sie stammen.

Brachetto – das rote Pendant zum Moscato

Brachetto ist eine aromatische Sorte, aus der süsse und likörartige Weine hergestellt werden. Er ist leicht perlend und erinnert im Geschmack an Erdbeeren. Sein weisses Pendant ist der leicht prickelnde Moscato d’Asti aus weissem Muskateller. Dieser hat sich in den letzten Jahren von der Masse zu beachtlicher Klasse gemausert.

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